Vor fast 5 Monaten ist die Sommerstraße hier in der Steinmetzstraße wieder aufgehoben wurden und nach nur kurzer Zeit hat der motorisierte Verkehr die Straße wie erwartet zurückerobert.
Wir haben unsere Verkehrszählung mithilfe von Telraam neu ausgewertet und die Ergebnisse zusammengefasst, hier findet Ihr die Ergebnisse. Es wird derzeit zwischen ca. 7:30 und 17:30 Uhr gemessen, je nach Lichtverhältnissen. Nächtlicher Verkehr wird nicht erfasst.
Pro Tag fahren jetzt oft wieder mehr als 1000 PKW und LKW durch die kleine Anwohnerstraße. Das Problem ist aber nicht nur die hohe Frequenz, vielmehr erreicht auch die Durchfahrtgeschwindigkeit neue Rekorde mit über 70 Stundenkilometern. Rund ein Viertel aller Durchfahrenden sind schneller das erlaubte als Tempo 30.
Auch die Parksituation hat sich für die Anwohnenenden nicht wirklich verbessert, da jetzt oft LKWs und Sprinter von Gewerbetreibenden in der Straße abgestellt werden, hinzu kommen sehr viele Carsharing Mobile.
Wir erwarten vom Bezirk, dafür Sorge zu tragen, dass Tempo 30 eingehalten wird und werden uns weiter dafür einsetzen, die Steinmetzstraße nicht noch weiter zur Betonwüste und Rennstrecke werden zu lassen.
Was bisher geschah
++ November 2023 - Die Sommerstraße ist seit dem 1. November aufgehoben und die Autos fahren wieder ungehindert durch die Straße.
Uns interessierte, wie das Projekt in der Nachbarschaft aufgenommen wurde. Dazu hatten wir unter dem Motto „Zustimmend oder kritisch, sagt uns Eure Meinung!“ eine kleine, einfache (keine professionelle) Umfrage gestartet. Wir wollten wissen: Sollte eine Durchfahrtssperre bleiben? Welche positiven und negativen Auswirkungen gab es aufgrund der Durchfahrtsperre?
Die Auswertung ergab:
Es haben knapp 90 Menschen mitgemacht.
76% (leicht abgerundet) meinen: Die Steinmetzstraße sollte weiterhin für den Durchgangsverkehr gesperrt bleiben.
Positiv: Weniger Lärm durch Fahrzeuge am Tag und in der Nacht. Negativ: Fehlende Parkplätze.
++ September 2023 - Um sich mit der Nachbarschaft über ein weiteres Engagement der Initiative Steinmetzkiez zum Thema Verkehrsberuhigung abzustimmen, wurde ein Meinungsbild in vielen Gesprächen auf der Straße und per Umfrage eingeholt.
Zusätzlich gab es für die Nachbarschaft am 6. September die Möglichkeit, sich in einem Gespräch mit der Initiative und der Bezirksstadträtin für Verkehr und Umwelt in Tempelhof-Schöneberg Saskia Ellenbeck auszutauschen. Sie kam auf eigenen Wunsch in unsere Straße, um sich ein Bild zu machen und zu hören, was die Nachbar:innen von der Sommerstraße halten, deren Einrichtung die Stadträtin selbst Ende des vergangenen Jahres vorschlug.
Es kamen ca. 20 Personen, darunter Menschen aus der Steinmetz-, Blumenthal- und Kurfürstenstraße. Die meisten Anwohnenden bewerteten in dem Gespräch die Sommerstraße als gelungenes Projekt, weil man ausprobieren könne, wie sich eine Durchfahrtsperre auf das Leben und die Lebensqualität in der Straße auswirkt. Weniger Verkehr und dadurch weniger Abgase und Lärm in der Straße, ein Gefühl von erhöhter Sicherheit und Platz für nachbarschaftliche Begegnungen waren häufige Nennungen.
Aber es gab auch kritische Stimmen. Einige empfanden die Tatsache, dass die Steinmetzstraße als „erweiterter“ Schulhof der MELO Oberschule genutzt wurde, als störend. Es sei tagsüber laut und gäbe mehr Müll durch die Schüler:innen. Andere bemängelten die fehlenden ca. 15 Parkplätze und fühlten sich dadurch eingeschränkt, dass sie nicht vorm Haus parken können.
Viel Einigkeit bestand darüber, dass das viele Grün durch Pflanzen auf Baumscheiben, den Bänken und in Kübeln ein Gewinn sei.
++ Sommer 2023 - Die Steinmetzstraße ist jetzt seit Mai eine Sommerstraße. Die Nachbarschaft, Leute, die hier arbeiten, die Schülerinnen und Schüler der MELO Oberschule sowie Passanten genießen die kleine Oase gerade an den heißen Tagen. Immer mittwochs zwischen 18:30 und 19:30 Uhr treffen sich ein paar Leute zum Gießen der Pflanzen auf den Baumscheiben und der Straßenbäume.
++ 29. April 2023 – 6. Aktionstag: Musikfest. Wir haben drei Stunden lang mit rund 250 Menschen viel Spaß gehabt und die Sommerstraße gefeiert. Für Musik und Tanz sorgten Fanfare Gertrude aus Berlin und die Westcostars aus Frankreich
Drei Tage nach Einrichtung einer Durchfahrtsperre wurde der knapp 280 qm große Platz von der Initiative und Bezirksstadträtin Saskia Ellenbeck eingeweiht und von vielen Nachbarinnen und Nachbarn, geladenen und spontan erschienen Gästen zum Kennenlernen, Unterhalten, Tanzen, Netzwerken, Spielen und Chillen genutzt. In den kommenden sechs Monaten wollen wir ausprobieren, ob der kleine Platz von der Nachbarschaft gut angenommen wird, ergrünt und lebendig erblüht, und freuen uns sehr auf das Miteinander. Ganz herzlich danken wir für die Organisation und die Saat und Tat mit Groß und Klein von Gabi Koll und Eveline Gruhn vom Projekt Wachsenlassen sowie den Vereinen Mehrwertvoll, Berlin 21 und KIDZ und für die Unterstützung durch das Stadtteil-Forum Tiergarten Süd, der Senatsverwaltung für Umwelt und Verkehr, des Bezirksamts Tempelhof-Schöneberg und die Abgeordneten Wiebke Neumann und Sebastian Walter.
Wie kam es zu der Sommerstraße / erste Reaktionen auf die Sperrung
Um dem stetig wachsenden Durchgangsverkehr (Zahlen gibt es hier) entgegen zu wirken, hat die Initiative in den vergangenen Jahren in vielen Vorgesprächen mit der Nachbarschaft versucht, eine Lösung zu finden, die die Zustimmung der Mehrheit findet. So kam es zu der Idee, die Straße mit Pollern vor der Hausnummer 5 und 77 zu sperren. Es sollte gewährleistet werden, dass die Gewerbe im südlichen Teil ungehindert ihre Zufahrt haben und im nördlichen Teil die Einfahrt der Schule frei bleibt. Parkplätze für die Anwohnenden sollten möglichst nicht entfallen.
Die nun entstandene Sommerstraße, die man hier eigentlich Sommerplatz nennen müsste, unterscheidet sich von dieser ursprünglichen Idee, denn nun haben wir eine 30 Meter breite Sperrung vor den Häusern 4-5 und 76-78 mit Bänken, Blumenbeeten und viel Platz zum Gestalten. Dadurch fallen ca. 15 Parkplätze weg. Dieses - in den Augen der Initiative und vielen Nachbarinnen und Nachbarn - feine Upgrade haben wir Bezirksstadträtin Saskia Ellenbeck zu verdanken, die unsere Straße für das Sommerstraßenprojekt vorschlug. Dies sieht eine Sperrung auf einer größeren Fläche für den Verkehr vor, um Platz für Begegnung und mehr Grün auf der Straße zu schaffen (hier sind mehr Details). Es geht ausdrücklich auch um kleine Ruheinseln, Alternativen zu den im Sommer oft sehr stark genutzten Grünanlagen und um einen Versuch, dem Verkehr als Ursache für die festgestellte und in einem Berliner Klimaatlas ausgewiesene Wärme- und Hitzeinsel in unserem Kiez etwas entgegen zu setzen.
Ein kleines (nicht repräsentatives) Stimmungsbild unter den Gästen des Musikfestes und erste Gespräche mit der Nachbarschaft haben ergeben, dass die überwiegende Mehrheit die Sperrung sehr positiv bewertet. Die allermeisten sind erleichtert, dass der Durchgangsverkehr weg und die Straße sicherer geworden ist. An diesem Wochenende haben sich schon etliche Leute auf den Bänken in der Sonne entspannt und Kinder haben ganz selbstverständlich und geschützt auf der Straße gespielt.
Aber es gibt durchaus auch ein paar Vorbehalte. So wird zum Beispiel der Wegfall von Parkplätzen oder die Position und Größe der Sperrung auch kritisch gesehen. Auch den Einwand, es sei inmitten eines von vielen Schwierigkeiten belasteten Kiezes eine Art bürgerliche, eher unpassende Wohlfühloase entstanden, haben wir gehört.
Wir nehmen diese Einwände ernst und bitten die Kritiker und Kritikerinnen, die Erprobungsphase abzuwarten. Bis zum 31. Oktober werden wir ausreichend Erfahrungen mit der Sommerstraße gesammelt haben, um die tatsächlichen Auswirkungen auf unseren Alltag in der Straße einschätzen zu können. Dann sehen wir weiter.
Natürlich hoffen wir als Initiative, dass sich die Durchfahrtsperre bewährt und wir unserer ursprünglichen Idee ein gutes Wegstück näherkommen. Wir werden uns weiter für das Miteinander in der Nachbarschaft engagieren und freuen uns auch über jedes Feedback.
++ 22. April 2023 - In Kooperation mit dem Stadtteil-Forum Tiergarten-Süd luden wir zu einem Spaziergang zum geplanten Kiezblock Flottwellkiez durch den Stadtteil ein. In der Steinmetzstraße konnte man Station machen und erfuhr u.a. mehr unsere zurzeit laufende Verkehrszählung. Hier findet man dazu alle Informationen.
++ 19. Januar 2023 - Heute haben wir ein Gerät zur Verkehrszählung in unserer Straße installiert. Mehr Infos hier. Zahlen gibt es unter diesem Link.
++ 12. Januar 2023 - Die SOMMERSTRASSE kommt! Unermüdlich haben wir in vielen Gesprächen mit der Politik sowie bei unseren Demos und Veranstaltungen im Rahmen unseres Projekts „Steinmetz for Future“ dafür geworben, den Durchgangsverkehr in der Steinmetzstraße auszubremsen. Jetzt sind wir unserem Ziel einen Schritt nähergekommen: Zwischen Mai und Oktober 2023 wird die Steinmetz- zur Sommerstraße.
Mit sogenannten Sommerstraßen will die Senatsverwaltung für Mobilität in Berliner Nebenstraßen mehr Räume zum Verweilen, für Begegnungen, zum Spielen und zur Kommunikation schaffen. Hierfür werden kurze Abschnitte einer Straße von 50 bis 100 Metern für den motorisierten Verkehr gesperrt und mit ein paar Sitzgelegenheiten und Pflanzenkisten und Ähnlichem möbliert. Die Bezirksstadträtin Saskia Ellenbeck (Bündnis 90/Die Grünen) schlug uns in einem Gespräch im Dezember 2022 vor, wenigstens eine Sommerstraße auch in unseren Bezirk zu holen und für die nördliche Steinmetzstraße gemeinsam die Projektförderung des Senats zu beantragen.
Am 12.01.2023 stimmte auch der Verkehrsausschuss des Bezirks dem Antrag mehrheitlich zu, eine Sommerstraße in Tempelhof-Schöneberg zu installieren. In der Ausschusssitzung im Schöneberger Rathaus konnten wir unsere Nachbarschaftsinitiative und unser Interesse an einer Verkehrsberuhigung vorstellen. Es ist beschlossen: Die Sommerstraße 2023 kommt in den Schöneberger Norden, sie kommt zu uns. Dafür haben sich die Grünen mit Saskia Ellenbeck und die SPD mit ihrer Kreisvorsitzenden Wiebke Neumann starkgemacht.
++ 24. September 2022 - Am 5. Aktionstag veranstalteten wir einen nachbarschaftlichen Trödelmarkt und freuten uns über ein buntes Markttreiben auf unserer verkehrsberuhigten Straße.
++ 13. September 2022 - Jetzt sind wir auch auf Instagram.
++ 25. August 2022 - Am 4. Aktionstag verwandelten wir unsere Straße zwischen Kurfürstenstraße und Bülowstraße in einen Freiluft-Lesesaal!
Mit dabei: ein Kamishibai-Erzähltheater, eine interaktive Lesung und Gespräche aus Schreiben-für-die-Nachbarschaft.
Mehr unter https://wachsenlassen.com/category/initiative-steinmetzstrasse/
++ 30. Juni 2022 - Am 3. Aktionstag haben wir an einem weiteren Nachmittag für eine Verkehrsberuhigung demonstriert und zugleich unsere Straße als Begegnungszone erleben können. Unterschiedliche Akteur:innen zum Thema ‘autofreie Mobilität in der Stadt’ haben uns dabei unterstützt. So konnte auf der, für den Verkehr gesperrten, Steinmetzstraße das Lastenrad "Flotte Lotte" ausprobiert werden. Gefragt war auch die mobile Fahrradwerkstatt KIDZ Bike. Interessierte konnten unter pädagogischer Anleitung das Reparieren, Zusammenbauen und Pflegen von Fahrrädern erlernen. An zwei Infotischen wurde über bisherige und zukünftige Aktionen der Initiative und über die gemeinsame Baumscheibenpflege in der Straße und in den Höfen sowie auf den Balkonen berichtet.
Mehr Eindrücke von unserem 3. Aktionstag auch hier.
++13. Mai 2022 - Der 2. Aktionstag lud dazu ein, die schönen Seiten des Steinmetzkiezes kennenzulernen. Dazu wurde die ansonsten lärmreiche Durchgangsstraße drei Stunden lang für den motorisierten Verkehr gesperrt und Raum für Begegnung geschaffen. Es konnte auf der Straße gespielt, gesprochen und gestaunt werden. Zum Beispiel über die ersten sichtbaren Erfolge des Projekts „Steinmetz for Future“ unter der Regie von Wachsenlassen mit Gabi Koll, Eveline Gruhn und Kolleg:innen: Viele Baumscheiben wurden mittlerweile begrünt und mit Birkenholzästen vor parkenden Autos geschützt. Wöchentliche Treffen zum Gießen der Straßenbäume bieten Gelegenheit zum Austausch innerhalb der Nachbarschaft.
Die Vertreter:innen der Initiative Steinmetzkiez und des Stadtteilforums Tiergarten-Süd informierten über das gemeinsame Verkehrsberuhigungsvorhaben und freuten sich auch wieder über Interessierte aus der Politik wie Sebastian Walter, MdA, Parlamentarischer Geschäftsführer der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus, Corinna Volkmann, SPD-Fraktion in der BVV Tempelhof-Schöneberg, Sprecherin für Weiterbildungs- und Kulturpolitik, Angelika Schöttler, Stellvertretende Bezirksbürgermeisterin und Bezirksstadträtin für Stadtentwicklung und Facility Management (SPD), Wiebke Neumann, SPD-Kreisvorsitzende Tempelhof-Schöneberg, Ingeborg Hofer, Bezirksverordnete der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Sprecherin für Grünflächen und Senioren und Dr. Carsten Buchholz, CDU-Fraktion in der BVV Tempelhof-Schöneberg, Sprecher für Schulpolitik. Grüße und Erfolgswünsche ließen ausrichten: Kevin Kühnert (SPD-Generalsekretär), Saskia Ellenbeck (Bezirksstadträtin), Jörn Oltmann (Bezirksbürgermeister) und Dr. Jan-Marco Luczak (MdB, CDU-Kreisvorsitzender).
Mehr Informationen zu unserem 2. Aktionstag auch hier.
Dieser Aktionstag wurde organisiert durch die Anwohner:inneninitiative Steinmetzkiez in Zusammenarbeit mit wachsenlassen.com
++ 16. Februar – Hans Hütt startet seinen Blog „Schreiben für die Nachbarschaft“. Ganz unterschiedliche Menschen aus dem Schöneberger Norden erzählen hier über sich und ihr Leben im Kiez. Als erstes traf Hans Hütt Gesine Palmer:
„Wir wohnen beide in der Steinmetzstraße, sie im Süden, ich im Norden. Als ich sie einlud zu dem Gespräch, sagte sie sofort zu, obschon sie infolge ihrer Arbeit als Trauerrednerin und als Projektmitarbeiterin an der Katholischen Akademie viel zu tun hat.
Hans Hütt: Guten Tag, Gesine. Schön, dass es geklappt hat. Willkommen zu dem Gespräch. Es ist eine Premiere in meinem Projekt „Schreiben für die Nachbarschaft“. Ich will in diesem Projekt das oft kaum sichtbare Netz von nachbarschaftlichen Beziehungen sichtbar machen und ihren möglichen Nutzen mehren.
Gesine Palmer: Guten Tag Hans…
weiterlesen hier.
Hier findet man auch ausführliche Informationen zum Projekt und die Möglichkeit mit Hans Hütt Kontakt aufzunehmen.
++ 18. Dezember 2021 – Die Initiative hat Nachbarschaft und Interessierte zu einem stimmungsvollen Event eingeladen. An diesem Winternachmittag ertönten bis zum Abend Vogelstimmen aus allen Bäumen der Steinmetzstraße. Bei einem Spaziergang unter den Bestandsbäumen und den sieben frisch gepflanzten Neuankömmlingen konnte man sich 20 unterschiedliche, darunter auch viele inzwischen seltene Vogelstimmen anhören und für einen Moment die stetige Geräuschkulisse der Stadt ausblenden.
Diese Idee von Martin Zellerhoff hat Gäste und Passanten beeindruckt und erfreut. Er wollte mit dieser Aktion die Vision einer Stadt vermitteln, in der Straßen Begegnungsräume für Menschen sind, und unterstützt damit das Ziel der Initiative Steinmetzkiez, eine zeitnahe Verkehrsberuhigung in der nördlichen Steinmetzstraße zu erreichen. Im Laufe des Abends konnten sich die Mitglieder der Initiative in zahlreichen Gesprächen mit Politik und Interessierten über ihr Anliegen austauschen und großen Zuspruch finden.
Der Einladung zum 1. Aktionstag sind über die 50 Gäste aus allen Häusern der Straße und der weiteren Nachbarschaft gefolgt; so auch Interessierte u. a. vom Stadteilforum Tiergarten-Süd, Jörg Borchardt, Gabriele Koll von Wachsenlassen, Jutta Werdes vom Quartiersrat, Conny Voester aus der Vergabejury „Spendenfond Schöneberger Norden“, Regine Wosnitza von KiezerFahren. Aus der Politik kamen von den Grünen Ingeborg Hofer-Hutter, Sebastian Walter und Bertram von Boxberg, von der SPD Wiebke Neumann, Corinna Volkmann und Kevin Kühnert.
Für alle die nicht dabei sein konnten, hier eine kleine Hörprobe (© Hans Hütt).
Dieser und alle folgenden Aktionstage wurden organisiert durch die Anwohner:inneninitiative Steinmetzkiez.
Gefördert durch:
Im Herbst 2018 schlossen sich engagierte Nachbarinnen und Nachbarn aus fast allen Häusern der nördlichen Steinmetzstraße zusammen. Ziel war zunächst, Informationen zu sammeln und auszutauschen, denn in unmittelbarer Nähe zu ihren Wohnungen fanden seit April umfangreiche Abrissarbeiten statt. Die Initiative Steinmetzkiez fand heraus, dass auf dem ehemals von der Commerzbank genutzten Areal an der Ecke zur Bülowstraße eine Großbaustelle entsteht. Die Bauarbeiten unter den Fenstern der Anwohnenden waren mit erheblichen Beeinträchtigungen wie Lärm- und Staubemissionen, Schadstoffentsorgung und Baustellenverkehr verbunden. Die Initiative machte sich daraufhin bei Bezirk und Bauherren für die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben zum Betrieb der Baustelle stark und bemängelte zudem, dass die Nachbarschaft zu keiner Zeit in die Planungen miteinbezogen wurde. Bis heute bemüht sich der Steinmetzkiez eigeninitiativ um alle Informationen im Zusammenhang mit diesem umfangreichen Bauvorhaben, das erst 2022 beendet sein soll
Auf rund 30.000 Quadratmetern entstehen hier im Schöneberger Norden, in der Steinmetzstraße und entlang der Bülowstraße, Geschäfts- und Büroflächen, teils durch Sanierung der Bestandsgebäude, teils durch Neubau nach Abriss. So wird die nördliche Steinmetzstraße als kleine Wohn- und Schulstraße Stück für Stück ein Teil des sogenannten „Wirtschaftswunders“ und zugleich ein viel befahrenes Pflaster.
Kein Wunder also, dass es bereits 2018 erste Überlegungen im Steinmetzkiez gab, sich für mehr Umweltgerechtigkeit, ein gutes nachbarschaftliches Miteinander und insbesondere eine Verkehrsreduzierung zu engagieren. Denn Hunderte Beschäftigte und Geschäftskunden sowie gewerbliche Lieferungen und Transporte werden bald den seit jeher störenden Durchgangsverkehr erhöhen.
Der rege Austausch in der Nachbarschaft ergab: Die Straße soll ruhiger, sicherer, wohngerechter und sauberer werden.
Der Weg dahin ist eine Sperrung für den Durchgangsverkehr durch Poller auf Höhe der sich gegenüberliegenden Häuser Nr. 77 und Nr. 5. Dann kann die Steinmetzstraße nach wie vor von beiden Seiten befahren werden, von der Bülow- und der Kurfürstenstraße. Durch die Poller wird jedoch erreicht, dass neben dem vermehrten Verkehr für die neuen Unternehmen und Geschäfte nicht auch noch der Durchgangsverkehr zunimmt. Radfahrende können die Steinmetzstraße weiter durchfahren, für die Anwohner:innen bleiben genügend Parkplätze erhalten. Als die Straße von Mai 2018 bis September 2020 wegen eines Baukrans auf der Fahrbahn gesperrt war, zeigte sich, dass alle an ihr Ziel gelangen, ohne die gesamte Straße belasten zu müssen.
Für den motorisierten Durchgangsverkehr bietet nicht nur unsere Steinmetzstraße die perfekte Abkürzungsmöglichkeit von den drei Magistralen Potsdamer Straße, Schöneberger Ufer und Bülowstraße. Daher freuen wir uns über die Gründung des Kiezblocks Gleisdreieck-West, der den Durchgangsverkehr in unserem Quartier aussperren möchte.
Initiative Steinmetzkiez
c/o Rechtsanwalt Jens Koehn
Steinmetzstr. 5
10783 Berlin
Nehmt Kontakt mit uns auf: inisteinmetz@protonmail.com
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